Teilt eure WLANs!

Hunderttausende Schülerinnen und Schüler in Hamburg befinden sich im Fernunterricht. Dank Corona ist die Digitalisierung quasi über Nacht auch in den Schulen angekommen. Die Elternkammer Hamburg befürchtet nun, dass viele Schülerinnen und Schüler digital auf der Strecke bleiben, weil es an Geräten, aber auch an Internetzugängen fehlt. Die Elternkammer startet heute daher die Kampagne Gutes Geben und bittet darum, elektronische Hilfsmittel wie Laptops, Tablets, Smartphones, Drucker und Router zu spenden.

Freifunk Hamburg unterstützt diese Kampagne und ruft dazu auf, WLANs zu teilen. Stellt Freifunk-Router auf oder richtet Gastzugänge ein. Wenn ihr Geräte spenden wollt, wendet euch bitte an die Elternkammer. Wenn ihr ein offenes WLAN sucht, werdet ihr vielleicht auf unserer Karte fündig.

WLAN in Folgeunterkünften

Uns erreichen zur Zeit viele Anfragen von Lehrenden zu WLAN in Folgeunterkünften für Geflüchtete. Wir sind überrascht, dass es noch immer Unterkünfte ohne WLAN gibt und unterstützen, wo wir können. Das Vorgehen ist in der Regel wie folgt:

  1. Uplink finden. Ohne Internetanschluss, der geteilt werden kann, kommen auch wir nicht weiter. Im Optimalfall erfolgt der Internetzugang über den in manchen Unterkünften schon vorhandenen Anschluss von Dataport. Alternativ können der Träger/lokale Gruppen/Personen/Firmen einen Anschluss in der Unterkunft mieten oder eine Privatperson/Firma in Funkreichweite (mit Sichtverbindung!) teilt ihren Internetanschluss.
  2. Hardwarebedarf abschätzen. Es ist relativ aufwändig eine Unterkunft vollständig zu verfreifunken. Ein viel besseres Kosten/Zeitaufwand-Nutzen-Verhältnis erhält man, wenn man lediglich einen Teil, z.B. die Gruppen-/Aufenthaltsräume und Aufenthaltsbereiche unter freiem Himmel versorgt.
  3. klären, ob Hardware aufgestellt werden kann und darf
  4. ggf. einzurichtende Richtfunkstrecke testen
  5. Finanzierung klären und Geld eintreiben
  6. Hardware beschaffen und konfigurieren
  7. Hardware aufstellen und Testen
  8. Blogpost, Dokumentation und Monitoring

Gute Nachrichten

Wir haben uns entschlossen spontan auch mal etwas gutes zu berichten. Wir haben eine neue Richtfunkstrecke. In der Neuen Mitte Altona hat sich eine Möwe entschieden richtzufunken (oder funkzurichten?). Das ganze kam auch gerade rechtzeitig, denn kaum eingezogen hat irgendwas die Faser zerlegt. War doch schön, dass dank freifunk nicht alle gleich wieder ausziehen, oder noch schlimmer, vor die Tür gehen mussten.

Da Zuhausebleiben gerade Konsenz auch für Nicht-Hacker und -Häxen zu sein scheint, möchtet Ihr Euch vielleicht auch eine Verbindung auf’s Dach stellen – und sei’s nur zur Redundanz. Dann meldet euch gerne und werdet Teil des Richtfunknetzes.